Erfahrungen polnischer Zwangsarbeiter*innen aus Łódź bei Telefunken in Ulm 1944–1945 unter Berücksichtigung der medizinischen Versorgung

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.18778/0208-6107.37.03

Schlagworte:

Zwangsarbeit, medizinische Versorgung, Zweiter Weltkrieg, Telefunken

Abstract

In den Jahren 1944–1945 wurden mehr als 1.400 Mädchen und junge Frauen aus der polnischen Stadt Łódź nach Ulm in Deutschland gebracht und zur Arbeit gezwungen. Während ihres Aufenthalts in Ulm waren diese Mädchen schweren Lebensbedingungen ausgesetzt. Dies führte auch zu Krankheiten. Tägliche Entbehrung und Ausbeutung kennzeichneten den Leidensweg dieser Zwangsarbeiterinnen. Ein solches Ausbeutungssystem ist symptomatisch für die späte Kriegsphase, in der die Bemühungen zur Steigerung der Rüstungsproduktion Vorrang vor der Gesundheit ausländischer Arbeiterinnen und Arbeiter hatten. Wir verfolgen in diesem Aufsatz das Ziel, die Erfahrungen der Betroffenen historisch aufzuarbeiten, wobei der medizinischen Versorgung besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wir stellen das Ausmaß der medizinischen Behandlung der Arbeiterinnen vor, deren Ziel primär die Wiederherstellung ihrer weiteren Arbeitsfähigkeit war.

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Veröffentlicht

2020-12-30

Zitationsvorschlag

Steger, F., & Orzechowski, M. (2020). Erfahrungen polnischer Zwangsarbeiter*innen aus Łódź bei Telefunken in Ulm 1944–1945 unter Berücksichtigung der medizinischen Versorgung. Acta Universitatis Lodziensis. Folia Philosophica. Ethica-Aesthetica-Practica, (37), 19–33. https://doi.org/10.18778/0208-6107.37.03