30 Jahre CONVIVIUM

Informationen zur Konferenz "30 Jahre CONVIVIUM - aktuelle Grenz(über)fälle, Grenzbegehungen, Grenzgänge ab 2000", die vom 18. bis zum 20. September 2023 stattfinden wird.

Als 1993 die erste Ausgabe von CONVIVIUM erschien, war dies Folge des „Fortfall[s] trennender Grenzen“, wie es im damaligen Vorwort des Germanistischen Jahrbuchs Polen heißt. Nach umfangreichen Transformationen in Mittelosteuropa wurde dessen germanistische Forschung vom DAAD durch entsprechende Publikationen gefördert. Geöffnete Grenzen ermöglichten nunmehr einen Wissen(schaft)stransfer, während etwa der letzte sowjetische Soldat Polen verließ, die Tschechoslowakei gerade aufgelöst worden war, Länder des ehemaligen Jugoslawiens noch blutige Souveränitätskämpfe führten, die EU wirtschaftliche Realität wurde und Bündnisse vereinbarte.

Rund dreißig Jahre nach diesen Wenden sind (gefallene) Grenzen teils wieder hochaktuell, wurden und werden mitunter nicht nur überschritten, sondern gewaltsam verletzt. Aus dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der die Annexion der Krim von 2014 nicht nur in geopolitischer Hinsicht mit grenzenloser Aggression fortsetzt, resultieren Flüchtlingsbewegungen, die insbesondere ins Nachbarland Polen, aber etwa auch nach Deutschland führen. Bereits zuvor wurden an der belarussisch-polnischen Grenze von den Despoten gegen Europa Überschritte provoziert, die zu einer humanitären Katastrophe führten, auf die die polnische Regierung mit einer Abschottung des Grenzgebiets samt einem Mauerbau reagiert(e), Teile der polnischen Zivilgesellschaft dagegen mit Hilfsaktionen in abgeriegelten Grenzzonen.

Neben solchen territorialen Grenzfällen im Sinne allgemein aufgefasster Border Studies werden bei der Jubiläumstagung Grenzziehungen und Entgrenzungen vielfältiger Art diskutiert, wie dem Programm [Link zum Programm] zu entnehmen ist.

Im Rahmen der Tagung findet am 19.9.2023 um 17:45 Uhr (Aula 5) eine deutschsprachige Lesung von Natalka Sniadanko aus ihrem Roman „Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde“ (2021). Siehe auch „Sommers Weltlitreatur to go“.

Begleitet wird die Tagung von der Ausstellung „Pictoric Київ/Kiew │ Картинки проти війни/Bilder gegen den Krieg“ (vor Aula 5)
https://www.supportukraine-pic.com
Die Bilder werden versteigert, der Erlös wird 4Ukraine gespendet.

Mit einer herzlichen Einladung zur Tagung, Lesung und Ausstellung
Maja Dębska, Gudrun Heidemann, Joanna Jabłkowska, Christopher Szwabczynski

Partner der Veranstaltung: