https://orcid.org/0000-0003-4999-7545
(Summary)
This article confronts aphorisms by two authors who are far apart in the time continuum. What they – the aphorisms – have in common is that they focus on a critical examination of language as a means of communication. The conclusion of the analysis can be summarised as follows. In the first case, we are dealing with a scholar and exact scientist – a university professor of experimental physics in Göttingen in the Age of Enlightenment. The other, on the other hand, is a contemporary politician and active parliamentarian. As one would expect, the former insists on an exact analysis of the means of language and resists imposing limits on it. The other aphorist, on the other hand, is inclined to commit himself to precise linguistic formulations. His expressis verbis credo is rather committed to dialectics and reads: You should not read an aphorism several times in order to understand it once, but read it once in order to understand it several times.
Keywords: aphorisms, metalanguage, Georg C. Lichtenberg, André Brie
Die Phraseologismen stellen einen breiten Fächer deren mehr oder weniger bewusst wahrgenommenen Subklassen dar. An anderer Stelle (Sadziński 2024) wurden Idiome als deren wohl markanteste Vertreter auf ihre vertextungsbedingte Variabilität und den einhergehenden semantischen Mehrwert hin untersucht – und zwar auf der Folie von Korpusbelegen zu den lexikographisch erfassten Lemmata [+Hum] in eine Falle geraten resp. den Augiasstall ausmisten. Von nachzutragenden grammatischen Indikatoren wie Person, Numerus u.a. einmal abgesehen, müssen sie als semantisch vage lexematische Entitäten vertextungsbedingt um ausbleibende referenzielle semantisch-pragmatische Elemente in Formvarianten von (a) Kompositionsgliedern bzw. (b) Wortgruppen bereichert werden. Hierzu seien repräsentative Exemplifizierungen aus Sadziński (2024) abgerufen – zunächst zur Variante (a):
(1a) Durch Naturentfremdung bedingt geraten wir in eine Zivilisationsfalle.
(1b) Durch Naturentfremdung bedingt geraten wir in eine Wohlstandsfalle.
(1c) Durch Naturentfremdung bedingt geraten wir in eine Armutsfalle.
(1d) Durch Naturentfremdung bedingt geraten wir in eine Sitzfalle.
(1e) Durch Naturentfremdung bedingt geraten wir in eine Klimafalle.
(1f) Durch Naturentfremdung bedingt geraten wir in eine Überfischungsfalle.
(1g) Durch Naturentfremdung bedingt geraten wir in eine GMO-Falle.
Interessanterweise sind die in (1a–1g) aufgeführten – unterstrichenen – Komposita schlechterdings Ad-hoc-Bildungen, die in keinem, nicht einmal laufend jeweils auf den Stand zu bringenden Online-Großwörterbuch des Deutschen (https://www.duden.de bzw. https://www.dwds.de) nachweisbar sind.
In der Variante (b) hingegen kommen – ebenfalls unterstrichen – jeweils aktualisierende Wortgruppen in Frage:
(2a) Den Augiasstall der Spitzenpolitik ausmisten (Michal Viewegh (2014, Klappentext)).
(2b) Ernst Jünger Zitat: „Dem Soldaten ist von den Aufgaben des Herakles im Wesentlichen die erste verblieben: er hat von Zeit zu Zeit den Augiasstall der Politik zu reinigen". (https://emojio.de/quote/ernst-junger-dem-soldaten-ist-von-den-aufgaben-des-herakles-im/)
(2c) Seit Beginn seines Pontifikats ist Benedikt XVI. damit beschäftigt, den Augiasstall der sexuellen Missbräuche von Klerikern gegenüber Schutzbefohlenen auszumisten. (https://tudomine.wordpress.com/2022/01/26/)
(2d) Luther fegte nicht nur den Augiasstall der Kirche, sondern auch den der deutschen Sprache aus, schuf die moderne deutsche Prosa und dichtete Text und Melodie jenes siegesgewissen Chorals, der die Marseillaise des 16. Jahrhunderts wurde." F. Engels: Dialektik der Natur. (https://www. marxist.com/die-kunst-der-renaissance-teil-1.htm)
(2e) Nicht zuletzt aus direktdemokratischen Gründen ist es also höchste Zeit, den gewerkschaftlichen Augiasstall auszumisten. (https://www.avenir-suisse.ch/der-gewerkschaftliche-augiasstall/)
(2f) Da war der [auszumistende] Augiasstall der Korruptionsskandale in der päpstlichen Bank. (https://sinnundgesellschaft.de/abschied-von-einem-gescheiterten/)
(2g) Inzwischen sind die Nachrichten nicht abgerissen über neue Enthüllungen aus dem [auszumistenden] Augiasstall von ARD und ZDF. (https://neuebuergerzeitung.de/neueste-nachrichten-aus-dem-augiasstall)
(2h) Den [auszumistenden] zeitgenössischen Augiasstall haben deutsche Autodiebe und Hehler sowie ihre Partner in Hellas und Nahost eingerichtet. (https://www.spiegel.de/politik/neuer-augiasstall-a-18b1ed76-0002-0001-0000-000041376742)
Während jedoch die vorausgehend exemplifizierten Idiome auf eine zu vertextende Realisierung angewiesen sind, trifft dies nicht auf Aphorismen zu, die sich ohnehin als Ein-Satz-Texte verstehen. Dem soll nachstehend zunächst an Anaphorismen deren „deutschsprachigen Begründers“ Georg Christoph Lichtenberg[1] aus seinen „Sudelbüchern“ nachgegangen werden. „Sudelbücher“ auch in Druckform als Titel beibehalten, betrachtete Lichtenberg zunächst wörtlich nur als Schmierhefte[2] für ursprünglich vorläufige Eintragungen, wo mithin neben den Aphorismen sui generis auch verschiedenartige Randbemerkungen und Kommentare zu stehen kommen, die ggf. auch im vorliegenden Beitrag zwischendurch argumentativ angeführt werden, zumal ihr Verfasser ein tiefgründiger Denker und exakter Wissenschaftler war.[3]
Dass Anaphorismen Ein-Satz-Texte sind, leuchtet ein. In der einschlägigen Literatur – allen voran in Stötzel (1998) – werden sie trotz deren gebotener Kompaktheit, die im Regelfall in Satzgrenzen gezwängt bleibt, als „anaphoristische Texte“ angesprochen, auch wenn sie dort statt auf diese Eigenschaft vorzugsweise auf deren Wirkungsweise hin untersucht werden: Rohe und polierte Gedanken. Studien zur Wirkungsweise aphoristischer Texte – der Titel in Stötzel (1998) spricht Bände. Im Klappentext ist weiterhin nachzulesen:
In der […] Studie wird der Versuch unternommen, aphoristische Texte vornehmlich in ihren Wirkungsweisen und Rezeptionsmöglichkeiten zu untersuchen; somit verstehen sich [diese] Überlegungen als Ergänzung zu den bisher unternommenen Bemühungen, wissenschaftliche Klarheit und nachvollziehbare Überschaubarkeit in das komplexe und schwer eingrenzbare Phänomen aphoristischer Texte zu bringen.
Der Status der Aphorismen Lichtenbergs als Ein-Satz-Texte wurde indes in Schneider-Mizony (2001) hinterfragt – und zwar zunächst auf der Folie einer seiner autobiographischen Aufzeichnungen:
Ich habe den Weg zur Wissenschaft gemacht wie Hunde, die mit ihren Herren spazierengehen, hundertmal dasselbe vorwärts und rückwärts, und als ich ankam, war ich müde. [Kommentar] „nicht etwa: war ich weise, gelehrt, immer noch ein armer Tor, usw. Was mitgeteilt wurde, das ist keine Plattheit, der Leser kann nicht mit einem ›Na und?‹ reagieren. Wenn ein Text erst durch das Gelingen seiner kommunikativen Intention erfolgreich wird, können [auch – nachgetragen von W.S.] pointierte Aphorismen als besonders wohlgeformte Texte gelten” (Schneider-Mizony 2001, S. 33f.).
Man wird ja nicht im Handumdrehen – schnell und mühelos – „weise und gelehrt“. Denn ars longa est, und ein Kunstmeister, wie man dazumal (und sogar bis zum 19. Jh.) einen Ingenieur avant la lettre nannte, musste sich zunächst, als Lehrling bei einem Altmeister, nach längerer Lehrzeit als Kandidat für die Erhebung zum Gesellen bewähren, um nachher selber Aussichten für einen Meister, nicht selten in einem vorangeschrittenen Alter (ars longa, vita brevis), zu haben. Wir sehen also, von welcher Prägnanz selbst einfache Äußerungen Lichtenbergs waren – von seinen förmlichen Aphorismen ganz zu schweigen.
Wohlgemerkt: Nicht jeder Satz kann es auf einen aphoristischen Ein-Satz-Text bringen:
Der grammatische Satz ist eine grammatische Einheit, während der Text eine pragmatische ist. Lichtenberg benutzt Sprache nicht zum bloßen Ausdruck von Gedanken, ein zusätzlicher kommunikativer Sinn entspringt aus der Interaktion zwischen den Wörtern auf dem Papier und dem Leser (Schneider-Mizony 2001, S. 41f.).
In der Tat: Lichtenberg selbst betrachtete seine Aphorismen zielbewusst als kompakte und markante Ein-Satz-Texte, was nicht zuletzt daran zu erkennen ist, dass manche davon rein grammatisch gesehen die Grenzen eines Satzes – sei es auch eines komplexen – sichtlich überschreiten. Man denke in diesem Zusammenhang etwa an (1), wo wir es unübersehbar mit zwei aufeinander folgenden Sätzen zu tun haben. Lichtenberg scheint darüber hinwegtäuschen zu wollen, indem er den vorgefassten Ein-Satz-Text durch Interpunktion – Komma statt Punkt – vortäuscht[4] und beim Vortragen offenbar eine progrediente Intonation anstelle einer terminalen zu realisieren erwartet[5]:
(1) Ein Narr, der sich einbildet, ein Fürst zu sein, ist von dem Fürsten der es in der Tat ist durch nichts unterschieden, als daß jener ein negativer Fürst, und dieser ein negativer Narr ist, ohne Zeichen betrachtet sind sie gleich.
Lichtenberg als exakter Wissenschaftler war vor allem auch an der Exaktheit der Sprache gelegen. Selber kein Sprachwissenschaftler, war er immer darauf bedacht, ihr auf penible Art und Weise eine möglichst hohe Präzision abzugewinnen – auch wenn er sich andererseits deren Grenzen bewusst war. Man vergleiche hierzu das folgende Zitat:
Um eine allgemeine Charakteristik zu Stande zu bringen müssen wir erst von der Ordnung in der Sprache abstrahieren, die Ordnung ist eine gewisse Musik, die wir festgesetzt, und die in wenigen Fällen (z.E. femme sage, sage femme) einen sonderbaren Nutzen hat. Eine solche Sprache die den Begriffen folgt müssen wir erst haben, oder wenigstens für besondere Fälle suchen, wenn wir in der Charakteristik fortkommen wollen. Weil aber unsere wichtigsten Entschlüsse, wenn wir sie ohne Worte denken, oft nur Punkte sind, so wird eine solche Sprache eben so schwer sein zu entwerfen, als die andere, die daraus gefolgert werden soll.
Außerdem gehöre Vernunft und Erfahrung dazu, dass sprachliche Mittel sinn- und sachverwandt eingesetzt werden, um sich selbst bzw. jemandem Aufschluss über etwas zu verschaffen:
Der Streit über bedeuten und sein, der in der Religion so viel Unheil angestiftet hat, wäre vielleicht heilsamer gewesen, wenn man ihn über andere Materien geführt hätte, denn es ist eine allgemeine Quelle unsers Unglücks, daß wir glauben die Dinge seien das würklich, was sie doch nur bedeuten.
Darüber hinaus stecke die Wahrheit bekanntlich im Detail, sodass man immer auf der Hut sein muss:
Daß die Menschen so oft falsche Urteile fällen rührt gewiß nicht allein aus einem Mangel an Einsicht und Ideen her, sondern hauptsächlich davon, daß sie nicht jeden Punkt im Satz unter das Mikroskop bringen, und bedenken. […] Tausend sehn den Nonsense eines Satzes ein ohne im Stand zu sein noch Fähigkeit zu besitzen ihn förmlich zu widerlegen. […] Der Gedanke hat in dem Ausdruck noch zu viel Spielraum, ich habe mit dem Stockknopf hingewiesen, wo ich mit der Nadelspitze hätte hinweisen sollen. […] Nicht die Lügen, sondern die sehr feinen falschen [kursiv von Lichtenberg] Bemerkungen sind es die die Läuterung der Wahrheit aufhalten.
Nicht weniger wichtig ist es aber auch, was Lichtenberg dem zeitgenössischen Forschungsstand entsprechend zwar nicht expressis verbis formulieren konnte, wohl aber im Voraus zu spüren wusste, dass nämlich sprachliche Zeichen miteinander semantische Wechselbeziehungen eingehen und sich wechselseitig beeinflussen. Die sprachlichen Zeichen bekommen somit ihre Bedeutung nicht direkt per se zugewiesen, sondern laut dem Begründer der modernen Sprachwissenschaft Ferdinand de Saussure erst via wechselseitige Relationen zu jeweils anderen Sprachzeichen. Dies wird in seinem „Cours…“ etwas überspitzt – oder allenfalls der vorausgeahnten computerbasierten Sprachsynthese überlassen – wie folgt auf den Punkt gebracht: Dans la langue il n’y a que des différences sans termes positifs (Saussure 1972, S. 166). Die Bedeutung realisiere sich demnach vorzugsweise am Schnittpunkt der beiden Koordinatenachsen – der paradigmatischen (rapport associatif in absentia) und der syntagmatischen (rapport syntagmatique in praesentia). Die Erstere als Sprachsystem in Ruhelage stellt ein vollständig und gegenseitig verlinktes mentales Lexikon dar, die andere dagegen versteht sich als Sprachhandlung (parole) schlechthin: Le propre de la parole, c’est la liberté des combinaisons (Saussure 1972, S. 172). Die Aufdeckung dieser Wechselbeziehungen stellt metasprachliche Teilkompetenz der Sprache dar und kann in Zweifelsfällen zu Rate gezogen werden (vgl. dazu auch Sadziński 2022). Viele Aphorismen Lichtenbergs sensibilisieren gerade kontrapunktartig für derart scheinbar offensichtliche, im Grunde aber diskrete semantische Relationen. Was z.B. in (2) an Qualität deklariert wird, bedarf im Nachhinein oft einer Korrektur – genauso wie falsche Töne in (3) Übereifer bloßlegen oder gar Lügen zu strafen sind. Oder man denke an ein im Beleg (4) zu Rate gezogenes Argument, das sich gegen Erwartung des Missionars nicht gerade als triftig herausstellt:
(2) Die deutlichen Begriffe wieder zu klaren herabstimmen.
(3) Man stattete ihm sehr heißen, etwasverbrannten, Dank ab.
(4) Herr Camper erzählte, daß eine Gemeinde Grönländer, als ein Missionair ihnen die Flammen der Hölle recht fürchterlich malte, und viel von ihrer Hitze sprach, sich alle nach der Hölle zu sehnen angefangen hätten.
Wir nehmen die Welt über Sinnesorgane und über den Intellekt in deren Wechselbeziehung wahr[6], was sich auch sprachlich niederschlägt – wie halt nachstehend in (5). Wie eng die beiden in Frage kommenden Verben – begreifen und anfassen – für geistige resp. sinnliche Wahrnehmung semantisch verwandt sind, kann durch die Probe aufs Exempel an der Unterlassung der beiden Verbpräfixe demonstriert werden, wo die nunmehr unpräfigierten Verben ihre lexikalischen Funktionen geradezu wechselseitig tauschen. Die unscheinbaren Präfixe indes make difference:
(5) Ich kann es wohl begreifen aber nicht anfassen und umgekehrt.
=> Ich kann es wohl greifen aber nicht fassen und umgekehrt.
Auch weh und leid in dem Aphorismus (6) seien auf den ersten Blick semantisch vollauf austauschbar, während Lichtenberg jeweils differenzierende Bedeutungsfacetten in Aussicht stellt und den Leser/Rezipienten herausfordert, sie ausfindig zu machen und zu befolgen:
(6) Es tun mir viele Sachen weh, die andern nur leid tun.
Mutatis mutandis treffe dies auch auf so unscheinbare Wörter wie noch und wieder zu – wie in dem Anaphorismus (7):
(7) Es ist ein großer Unterschied zwischen etwas noch glauben und es wieder glauben. Noch glauben, daß der Mond auf die Pflanzen würke, verrät Dummheit und Aberglaube, aber es wieder glauben zeigt von Philosophie und Nachdenken.
Dass wir heute die Auffassung Lichtenbergs bezüglich der astrophysischen Relation zwischen dem Mond und der Erde womöglich nicht teilen mögen, ändert nichts an seinem zu akzeptierenden kritischen Herangehen an die Wahrnehmung der Wirklichkeit und der sie widerspiegelnden Sprache.
Wie viel Ausdruckskraft bei gekonnter Verwendung in den Modalverben steckt, zeigt Lichtenberg anhand des nachstehenden Aphorismus (8)[7]:
(8) Vergleichung zwischen einem Prediger und einem Schlosser. Der erste sagt: du sollst nicht stehlen wollen; und der andere: du sollst nicht stehlen können.
Die inadäquate Verwendung von Wörtern sei besonders zu brandmarken, wenn sie den Textverfassern nicht gerade erstklassiger Provenienz unterläuft und bei unbedarften Rezipienten ankommt, die sie für bare Münze nehmen und weitergeben – wofür Lichtenberg in (9) sensibilisieren will:
(9) Eine schädliche Folge des allzu vielen Lesens ist, daß sich die Bedeutung der Wörter abnutzt, die Gedanken werden nur so ohngefähr ausgedrückt. Der Ausdruck sitzt dem Gedanken nur los an.
Dies treffe erst recht auf Fremdwörter zu – wie etwa Impromptu in (10):
(10) Ein Impromptu an dem er schon ein paar Tage zuvor in müßigen Stunden gearbeitet hatte.
Ein Impromptu versteht sich von der Bedeutung her als ‘musikalische Komposition (der Romantik) in der Art einer Improvisation’ und wurde aus dem Französischen als Portmanteau (Kofferwort) aus improvisation und prompte entlehnt. Daran ein paar Tage zuvor in müßigen Stunden gearbeitet zu haben, ist somit kontradiktorisch und gar zweckentfremdet in einem.
Auch Ursache und Folge seien ggf. nicht so offensichtlich und können leicht verwechselt werden, was Lichtenberg in (11) gar als Rätsel aufgibt:
(11) An einer Krankheit krank liegen, oder an den Mitteln.
Eines steht fest: Unbemittelte Menschen tun sich schwer – die Bemittelten und gut Betuchten genesen schneller und werden schnell wieder gesund. Man kann (11) somit – mit Lichtenberg selbst zu sprechen – auch als eine Metapher betrachten und dem Verfasser – bescheiden wie er war – für diese Worte dankbar sein: Die Metapher ist weit klüger als ihr Verfasser. Hierzu finden wir in den „Sudelbüchern“ noch ein weiteres Rätsel dieser Art – vgl. (12):
(12) Was ist für ein Unterschied zwischen einem Pastor und einem Arzt?
Antwort: Der Pastor baut den Acker Gottes, und der Arzt den Gottesacker.
Zum Schluss dieser Passage sei Lichtenberg noch einmal in seiner Eigenschaft als exakter Wissenschaftler angesprochen. Es geht um das „erbärmliche Adjektiv unvergleichlich“:
(13) So ist zum Beispiel das Wort unvergleichlich im Deutschen ganz unvergleichlich erbärmlich.
[…] Das Wort: unvergleichlich zeigt was in der Welt aus Worten werden kann.
An anderer Stelle (Sadziński/Sadziński 2022, S. 24f.) wurde unvergleichlich wie folgt hinterfragt: vergleichbar kann u.U. unvergleichbar sein – unvergleichlich dagegen ist unvergleichbar schlechthin. Folgerichtig gibt es zu unvergleichlich auch keine sonst zu erwartende affirmative Form *vergleichlich[8] – analog auch etwa: unbeschreiblich vs. *beschreiblich bzw. unerklärlich vs. *erklärlich. Kein Wunder, dass Lichtenberg unvergleichlich für einen Indikator der Sprachgrenzen gehalten hat[9], was ihm als Naturforscher im Zeitalter der Aufklärung, der neue Naturgesetze zu entdeckten wusste, gegen den Strich gehen musste. Aber noch die berühmte These 5.6 von Wittgenstein (¹1921) „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“ – gut 100 Jahre später – besteht immer noch darauf.
Damals konnte Lichtenberg allerdings nicht darüber reflektieren, dass der Mensch in zwei Dimensionen lebt – in Kultur und Zivilisation – die interlingual oft ambig in Erscheinung treten, was in Elias (1978, S. 2) und in Tatarkiewicz (1978, S. 81) wie folgt disambiguiert wird:
Vor allem zwischen dem englischen und französischen Gebrauch dieses Wortes [Zivilisation] auf der einen, dem deutschen Gebrauch auf der anderen Seite besteht ein großer Unterschied: Dort fasst der Begriff den Stolz auf die Bedeutung der eigenen Nation, auf den Fortschritt des Abendlandes und der Menschheit in einem Ausdruck zusammen. Hier, im deutschen Sprachgebrauch, bedeutet ‘Zivilisation’ wohl etwas ganz Nützliches, aber doch nur einen Wert zweiten Ranges, nämlich etwas, das nur die Außenseite des Menschen, nur die Oberfläche des menschlichen Daseins umfasst. Und das Wort, durch das man im Deutschen sich selbst interpretiert, durch das man den Stolz auf die eigene Leistung und das eigene Wesen in erster Linie zum Ausdruck bringt, heißt ‘Kultur’[10]. ›Ministerium für Kultur‹ heißt zu Recht so, denn wenn es ein Ministerium für Zivilisation wäre, müsste es auch das Flugwesen bzw. den Straßenbau mit umfassen, weil sie doch ebenfalls mit in die Zivilisation gehören; die Aufgabe des Ministeriums für Kultur ist hingegen die Pflege der Kultur der Bürger, die es zu realisieren versucht, indem künstlerische Darbietungen und aufklärende öffentliche Vorführungen veranstaltet werden, die dem Lesehunger, der anspruchsvollen Literatur und der bildenden Kunst dienlich sind[11] [a. d. Poln. von WS][12].
„Während man im zivilisationsorientierten Überbau der Kultur dem Analyseobjekt im Regelfall empirisch beizukommen versucht, greift die Kultur hingegen vorzugsweise zum symbolischen Denken. Mit anderen Worten: Im ersteren Fall geht man daran direkt heran. Andernfalls bedient man sich der Symbole, wie dies Blaise Pascal in seinen „Pensées“ auf den Punkt gebracht hat (zit. nach Stewart 2013, S. 169): La figure a été faite sur la vérité, et la vérité a été reconnue sur la figure. Anders gesagt: Figuren/Symbole werden auf der Folie der Wahrheit etabliert, aber die Wahrheit [Veritas: adaequatio rei et intellectus] wird ihrerseits nach der Figur/dem Symbol erkannt. Heute würde man eher von der Erschließung der außersprachlichen Wirklichkeit mit Hilfe sprachlicher Weltbilder[13] – d.h. „in der Sprache enthaltene[r] Wirklichkeitsinterpretation, die sich als Menge von Denkmustern über die Welt, Menschen, Gegenstände und Ereignisse erfassen lässt“ (Bartmiński 2012, S. 266), also jeweils als bildhafte „Evozierung einer sinnlichen Vorstellung, eines Vorstellungsbildes“ resp. bildliche „Konzeptualisierung abstrakter Sachverhalte mit Hilfe konkreter, d.h. einer metaphorischen Beziehung zweier Konzepte“ sprechen (Kapuścińska 2014, S. 34).
An anderer Stelle – (Sadziński/Sadziński 2022, S. 25) – wurde die Relation zwischen Kultur und Zivilisation wie folgt auf den Punkt gebracht:
Sprachliche Weltbilder sind wichtige Elemente der Kultur, aber die Zivilisation als deren komplementärer Überbau und Inbegriff des technischen und wissenschaftlichen Fortschritts hat zusätzliche Mittel zur Erschließung der außersprachlichen Wirklichkeit. Dem erzielten zivilisatorischen Vorsprung verdanken wir – selbst von der spektakulären bemannten Mondlandung und der Exploration des Weltraums überhaupt einmal abgesehen – nicht zuletzt den Heliozentrismus anstelle des Geozentrismus und mithin die Einsicht, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt sowie den Nachweis dafür, dass etwa der Morgen- und der Abendstern ein und dasselbe außersprachliche Denotat haben – und zwar nicht einen Stern, sondern den Planeten Venus. Wohlgemerkt – die Entdeckung des Heliozentrismus, die doch zeitlich ziemlich weit weg zurückliegt, hat die althergebrachten sprachlichen Weltbilder keineswegs tangiert: Wir sprechen doch nach wie vor vom Sonnenaufgang und -untergang sowie vom Morgen- und Abendstern (vgl. Putnam 1998, 112f., 150). Hinzu kommt, dass Sonnenaufgang und -untergang in gutem Einvernehmen mit der beobachterzentrierten Relativitätstheorie bleiben. Selbst Wittgenstein räumt ein: „Die Philosophie darf den tatsächlichen Gebrauch der Sprache in keiner Weise antasten, sie kann ihn am Ende also nur beschreiben“ (Wittgenstein 2001 [¹1953], § 124) – auch wenn er einige Paragraphen früher weitaus prinzipieller war: „Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache“ (Wittgenstein 2001 [¹1953], § 109; vgl. auch Sadziński 2014, S. 87f.).
Der andere in der Überschrift aufgeführte Aphoristiker – André Brie – ist ein aktiver, aber auch kontroverser Politiker, geboren in der ehemaligen DDR als Sohn eines hohen DDR-Diplomaten, studierter und promovierter Politologe, und fast zwei Jahrzehnte lang IM „Peter Scholz“ im Dienste der Stasi.[14]
Als ehemaliger DDR-Bürger und Politiker hat er sicherlich in offiziellen wie auch in privaten Kontakten dortzulande genauso wie in anderen Ländern der konzessionierten[15], sog. sozialistischen Demokratie die Erfahrung gemacht, dass man da stets nicht anders als zwischen den Zeilen lesen musste, um zur Wahrheit zu kommen und sie zu bewahren. Nein, das hat er damals selber nicht verlautbaren lassen, denn er profitierte von diesem System. Aber er war klug genug, um das einzusehen. Es sind die Oppositionellen, die ihm und seinesgleichen den Spiegel vorgehalten haben – der Schriftsteller Kurt Drawert (1997, S. 78ff.) zum Beispiel:
Roland Barthes hat einmal die Sprache vom Sprechen getrennt. Während das eine ein festes und geregeltes System mit einer bestimmten Anzahl von Elementen darstellt, also institutionell auftritt, ist das andere ein individueller Akt der Selektion, Kombination und Aktualisierung. Das heißt, dass es eine bestimmte Reihe von Sätzen gibt, die der Sprache angehören und die der einzelne nicht mehr zu kombinieren braucht. Je größer diese Reihe wird, und sie wird nirgends so groß wie in totalitären Gesellschaften, umso geringer bleiben die Möglichkeiten des Sprechens, das zugleich Züge des Konspirativen übernimmt. Nun herrschte in den öffentlichen Räumen des Sprechens fast ausnahmslos die Sprache, und was als Sprache zu benutzen war, war paradox. Aber dennoch transportierten diese paradoxen Sätze im Zwischenglied Elemente des Sprechens, sie unterliefen ihnen, man hörte und spürte sie heraus, man las sie zwischen den Zeilen [BoldMarkierung von WS], so dass die Information, die weitergeleitet war, im Subtext erschien, im Schatten der Wörter. Die Vereinheitlichung von Sprache und Sprechen hat es jedenfalls zustande gebracht, den Satz in seinen falschen Bedingungen zu verstehen. Die Unterstellung, dass einer etwas anderes gemeint haben musste, dass im verlautbaren Unsinn ein Sinn auf seine Entdeckung wartete, ja dass die Sprache, wo sie ein vergesellschaftetes Sprechen gewesen ist, nur äußerlich einebnet, was in Wahrheit seine privaten und richtigen Verweisungen hat…, diese Unterstellung hat zugleich blind für die Wahrheit der Sprache gemacht. […] Die Losungen der Transparente oder die Schlagzeilen der Zeitung, kurz gesagt das, was das öffentliche Sprechen in seiner Kongruenz mit der Sprache war, musste seine Unterschichten, Anspielungen und Oppositionen haben. Und genau das war die andere Seite der Utopie, denn es gab keine Metasprache. In den Leerformeln hat sich die Leere ausgesagt, und das war alles. [BoldMarkierung von WS] […] Ein trauriges Gestammel beginnt, denn die Sprache hatte das Sprechen okkupiert, […]. Die alles vereinheitlichende und scheinbar vereinigende kommunikative Struktur, die in Wahrheit nur entindividualisierte, ist zusammengebrochen, und damit auch eine bestimmte Art von Schutz[16].
Nach der Wende bereicherte sich André Brie’s Biogramm um eine zusätzliche Beschäftigung – er hat sich auch als Aphoristiker einen Namen gemacht. Zweifelsohne profitiert er dabei auch von seiner DDR-Laufbahn. Nachstehend werden einige seiner kurz kommentierten Aphorismen gebracht. Seine Anleitung (14)[17] zu deren Lektüre ist beachtenswert: Er ist nicht mehr streitbar, sondern gibt sich dialogbereit. Seine Devise mag heißen, vor allem solle man sich nicht auf eine einzige Idee ohne Alternativen kaprizieren – man wird doch genug dazugelernt haben:
(14) Einen Aphorismus soll man nicht mehrfach lesen, um ihn einmal zu verstehen, sondern einmal lesen, um ihn mehrfach zu verstehen.
Man vergleiche etwa die Aphorismen (15) und (16), die jeweils auf die beiden Phraseologismen sein Gesicht bewahren/verlieren anspielen. Es stellt sich heraus, dass mit Wollen allein nicht viel getan ist. Man müsse vor allem rechtschaffener Mensch sein:
(15) Wer sein Gesicht wahren will, muss sich sein Rückgrat bewahren.
(16) Reiß einem Heuchler die Maske vom Gesicht, und er wird es verlieren.
Es mag auch paradox anmuten, dass auf der Jagd nach Geld (17) meist nicht diejenigen erfolgreich sind, die es am meisten brauchen – genauso wie die beredte Stille (18) es mit dem Verschweigen erfolgreich aufnehmen kann (vgl. hierzu auch lat. dum silent clamant):
(17) Auf der Jagd nach Geld bleiben minderbemittelte Menschen zurück.
(18) Wenn man die Wahrheit verschweigt, wird die Stille beredt.
Der Aphorismus (19) kann als komplementär zu Brechts geflügeltem Wort Die etwas fragen, die verdienen Antwort[18] angesehen werden – denn nicht jede Antwort ist mit der jeweiligen Frage kompatibel, sondern oft gerade ausweichend:
(19) Die wichtigsten Fragen sind jene, die sich aus den scheinbar endgültigen Antworten ergeben.
Die Antwort auf die geflügelte Titelfrage Leo N. Tolstojs Kurzgeschichte „Wieviel Erde braucht der Mensch?“[19] lautet dort: „Sechs Ellen“. Der damit komplementäre Aphorismus (20) ist aber genauso wahr – denn die Wahrheit ist halt relativ (man denke nicht von ungefähr an Albert Einsteins Relativitätstheorie):
(20) Wieviel Erde braucht der Mensch? Die ganze.
Man sollte auch aus Fehlern lernen – lautet eine Volksweisheit. Wohl aber nicht blindlings und vorbehaltlos. Dafür sensibilisiert der Aphorismus (21):
(21) Beim Lernen aus Fehlern werden die schlimmsten Fehler gemacht.
Charles Darwin hat mit seiner These von der Abstammung des Menschen vom Affen viel Aufsehens gemacht, aber man müsse es vielleicht nicht zu ernst nehmen. Der Aphorismus (22) legt eine „goldene Mitte“ nahe:
(22) Der Mensch stammt vom Affen ab, der Schweinehund in ihm aber vom Menschen.
Sprichwörter sind bekanntlich die Weisheit des Volkes. Aber ab und zu kann auch das Volk irren – heißt es im Aphorismus (23). Man nehme bspw. Schweigen ist Gold:
(23) Reden ist Silber, Schweigen ist dann Gold, wenn man Blech redet.
Selbst die Bibel muss nicht immer partout das Recht behalten – wie im Aphorismus (24) offenbar nicht ohne Bedauern konstatiert wird:
(24) Liebe deine Feinde! Warum nicht? So lange sie es bleiben.
Die Wahrheit muss wie des Kaisers neue Kleider aus dem bekannten Märchen Hans Christian Andersens sein. Warum dem so ist, geht aus dem Aphorismus (25) hervor:
(25) Nur die nackte Wahrheit geht mit keiner Mode.
Mode vergeht wie die Zeit. Die Schlussfolgerung liegt nahe – vgl. den Aphorismus (26):
(26) Geh nicht mit der Zeit – die Zeit vergeht.
Als Fazit der durchgeführten Analysen der Aphorismen Lichtenbergs und André Brie’s sei festgehalten, dass alle beide die Rolle der Sprache neben der als Verständigungsmittel schlechthin auch der Vernunft dienlich – mit Marek Siemek (2000, Klappentext) zu sprechen – „als Inbegriff der durch die sprachliche Kommunikation entstehenden Rationalität des menschlichen Denkens und Handelns“ zu verstehen wissen. Dabei besteht Lichtenberg – wie es sich für einen exakten Wissenschaftler gehört – auf Präzision, während André Brie eher eine vage Ausdrucksweise bevorzugt, damit der Rezipient selber dahinterkommen kann. In diesem Sinne wurde auch in Sadziński (2024) ein sinn- und sachverwandter Aphorismus von Kania (2004) – Man erfand Wörter. Der Schrei war zu eindeutig[20] – als Motto vorangestellt.
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